,Mit unserem Kinder- und Jugendprojekt „Go Green“ haben wir dieses Mal Nisthilfen für Wildbienen gebaut.
Den Anfang machte das Jugendhaus Grünkraut, wo wir von PflanzreWir mit tollen Jugendlichen und der begeisterten Unterstützung von der Sozialarbeiterin Carmen Gropper Anfang August einen tollen Nachmittag und Abend verbringen durften. Es hat einen Riesenspaß gemacht mit so vielen motivierten Kindern und Jugendlichen Nisthilfen für Wildbienen zu bauen. Für alle, die dieses Mal nicht dabei sein können, wird es im Oktober nochmal eine Möglichkeit geben mit zu machen. Außerdem werden wir weitere Nisthilfen im Jugendtreff in Baienfurt bauen.
Wir bedanken uns bei Herrn Meyknecht von https://wildbienennisthilfe.de/, der uns mit vielen Infos rund um Wildbienen weitergeholfen hat. Außerdem bei Herrn Obser von Zork 2000, der uns den Ton für die Nistkästen kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Warum “Insektenhotels”?
Jede zweite Wildbienenart steht in Deutschland auf der roten Liste (d.h. sie ist vom Aussterben bedroht) oder ist bereits ausgestorben, weil die natürlichen Nistplätze in Gärten und auf landwirtschaftlichen Flächen verschwunden sind.
Während die Honigbiene vor allem Nektar sammelt, sammeln die Wildbienen hauptsächlich Pollen. Der Austausch von Pollen ist Grundlage für Befruchtung vieler Nutzpflanzen (dass z.B. aus einer Birnenblüte dann auch wirklich eine Birne werden kann). Pollen haften nur an weiblichen Honigbienen, wenn diese zuvor mit Nektar befeuchtet wurden. Bei vielen Wildbienen bleiben die Pollen dagegen automatisch am behaarten Bauch hängen. Außerdem sammeln bei Wildbienen auch die Männchen Pollen und Nektar.
Eine Wildbiene wie die Pelzbiene kann bis zu 8.800 Blüten am Tag bestäuben (mehr als doppelt soviel wie die Honigbiene).
Wie auch schon bei unserer Nistkastenaktion: es reicht nicht, nur eine Unterkunft zum Nisten anzubieten.
Ohne Futter (also Nektar und Pollen von den Blüten) wird sich keine Biene in deinen Garten verirren. Die Bienen sind aber nicht so wie wir. Wir essen gerne asiatisch, deutsch, griechisch, italienisch,…
Unsere einheimischen Wildbienen mögen allerdings nur bestimmtes Essen. Manche Pflanzen und Blüten können von den bedrohten einheimischen Wildbienen überhaupt nicht zur Ernährung genutzt werden: Gräser, Nadelgehölze und immergrüne Büsche und Sträucher (Thuja, Kirschlorbeer) genauso wenig wie gefüllte Blüten (Astern, Dahlien und viele Rosenarten).
Hier eine kleine Auswahl an geeigneten Futterpflanzen:
- Löcherbienen, Hosenbienen und Seidenbienen lieben Korbblütler (Schafgarbe, echte Kamille, Habichtskraut,…)
- Blattscheider- und Mauerbienen lieben dagegen Schmetterlingsblütler (Hasenklee, Hornklee, Zaunwicke,…)
- Pelzbienen, Wollbienen, Hummeln lieben Lippenblütler (Ziest, echter Salbei, Thymian,…)
Auch Insekten benötigen an heißen Tagen Wasser. Mit etwas feuchtem Lehm erleichterst du Wildbienen den Nestbau.
Was gibt’s noch zu wissen?
Die meisten Wildbienen sind Solitärbienen (das Weibchen betreibt also Nestbau und Brutpflege ganz alleine).
Wo soll das “Wildbienenhotel” hin?
- die Ausrichtung nach Süden ist optimal
- Wettergeschützte Lage ist unbedingt nötig, da durch Feuchtigkeit die Brut in den Niströhren verpilzen/verschimmeln kann.
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